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Rückblick Baumpflegetagung am 21. September 2021 in Augsburg

Text: Dirk Dujesiefken | Foto (Header): © Forum Baumpflege

Nach langer Corona-Pause gab es wieder eine Baumpflegetagung in Augsburg. Am 21. September fand die Sonderveranstaltung im Kongress am Park statt.

Auf Basis der behördlichen Auflagen konnten 49 Anbieter im Innen- und Außenbereich ausstellen. Für die 270 Fachbesucher gab es keine Maskenpflicht im Saal.

Die Veranstaltung begann mit einem vieldiskutierten Thema: Zum Umgang mit Efeu bei der Baumkontrolle aus rechtlicher und fachlicher Sicht. Den biologischen Teil übernahm Andreas Detter, den rechtlichen Teil Rainer Hilsberg, der per Videoschaltung an der Tagung teilnahm. Fragen von Teilnehmern konnte Hilsberg direkt beantworten. Es handelt sich um ein komplexes Thema und die vielen Fragen zeigten deutlich, dass die Kollegen in der Praxis verunsichert sind. Von den beiden Referenten findet sich eine schriftliche Ausarbeitung zu dem Thema im Jahrbuch der Baumpflege 2020.

Im weiteren Verlauf berichtete Dr. Axel Schneidewind über die Wurzelentwicklung von Containerbäumen und gab Empfehlungen für die Pflanzung. Professor Dujesiefken gab einen Überblick über aktuelle Veränderungen und Entwicklungen bei den Normen und Regelwerken zum Baumschutz auf Baustellen und Dr. Markus Streckenbach zeigte positive und negative Beispiele aus der Praxis. Die nachfolgenden Diskussionen zeigten den Bedarf an Fachinformationen zu diesem Thema.

Anschließend referierte Professor Roloff zum Thema „Trockenstress an Stadtbäumen“. Die Trockenjahre seit 2018 haben erhebliche Schäden an Bäumen verursacht. Viele Bäume sind abgestorben. Welche Baumarten kam man bei veränderten Klimabedingungen nachpflanzen? Haben einheimische Baumarten überhaupt noch eine Chance? Diese Fragen wurden diskutiert und es wurde darauf hingewiesen, dass dieses Thema im kommenden Jahr auf den Deutschen Baumpflegetagen einen Schwerpunkt bilden wird. Am Ende seines Vortrages brachte Andreas Roloff eine Holzart zum Klingen: er hatte ein Xylophon aus Robinienholz anfertigen lassen und spielte auf dem Instrument während auf der Leinwand Bilder von trockenresistenten Bäumen gezeigt wurden. Diese Performance wurde mit großem Applaus belohnt.

Zum Abschluss der Sonderveranstaltung standen nochmals Dirk Dujesiefken und Thomas Amtage gemeinsam auf der Bühne. Sie hatten durch den Tag geführt und gaben einen Ausblick auf die kommenden Veranstaltungen der Deutschen Baumpflegetage. Dirk Dujesiefken dankte zunächst Thomas Amtage für die gute Zusammenarbeit in diesem Jahr. Seit diesem Jahr bilden beide eine Doppelspitze und sind gemeinsam Geschäftsführer der Deutschen Baumpflegetage. Für die kommenden Jahre setzen beide auf Kontinuität. Zugleich muss die Digitalisierung vorangebracht werden. Eines der Themen ist die Zuschaltung eines Referenten per Video. Der Vortrag von Rainer Hilsberg auf dieser Tagung war der erste dieser Art. Die erstmalige Nutzung eines Buchungsportals für die Anmeldung als Teilnehmer ist eine weitere Entwicklung auf diese Richtung.

Auf der Fachbeiratssitzung am Tag vor der Sonderveranstaltung wurde zudem beschlossen, dass es während der Tagung künftig keine wissenschaftliche Posterausstellung mehr geben wird. Die Resonanz auf diese Art der Wissensvermittlung war in den letzten Jahren sehr gering. Anstelle von Postern soll es ab 2023 Kurzvorträge geben. Interessierte können hierfür Themenvorschläge einreichen, und zwar bis Mitte Juni 2022. Der Fachbeirat berät anschließend über das Tagungsprogramm. Angenommene Kurzvorträge werden im Jahrbuch der Baumpflege veröffentlicht.

www.forum-baumpflege.de

Dirk Dujesiefken

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